USA 2015: Zion National Park

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Es kommt mir wirklich wie Sisyphusarbeit vor, nur eine oder zwei Hand voll Fotos pro Eintrag auszusuchen, um euch nicht zu erschlagen und/oder zu langweilen… Während ich dies schreibe, habe ich auch immer noch nicht entschieden, welche Bilder ihr weiter unten zu sehen bekommt. Es wird spannend!

Der Zion National Park ist sicher nicht so berühmt wie Grand Canyon oder Bryce Canyon, bietet aber auch sehr schöne Natur – und wird im Sommer auch so voll, dass man das Auto lieber am Visitor Center stehen lässt und den Shuttle Bus nimmt, um so zu den zahllosen Viewpoints und Trailheads transportiert zu werden. Außerdem ist der Zion Canyon Scenic Drive ohnehin von Frühjahr bis Herbst für Autos gesperrt. Im Grunde genommen eine gute Geschichte, da so der Park nicht so stark belastet wird. Aber irgendwie auch ungewohnt für ein Land wie Amerika, in dem man sein Auto ja nur ungern stehen lässt. (Und man kommt ja ohne Auto auch gar nicht zu den Nationalparks hin!)

Doch bevor wir uns in den Shuttlebus setzten, haben wir ein schönes Plätzchen gesucht, an dem wir den Sonnenaufgang erleben konnten. Wir fuhren also noch im Dunkeln in den Park – und haben so die vorher im Internet recherchierte Stelle (wir suchten eine Brücke) nicht wirklich gefunden. Irgendwann haben wir uns dann einfach für einen anderen Ort entschieden. Allerdings muss ich sagen, verglichen mit den Sonnenaufgängen in Bryce und Grand Canyon, war der im Zion nicht so spektakulär, aber trotzdem schön (und mit wesentlich weniger „Publikum“).

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Müsste ein Teil der Towers of the Virgin sein.

Die Farben kommen eigentlich nur bei Nahaufnahmen der Felsen so richtig heraus:

vermutl. The Sentinel
vermutl. The Sentinel

Aber ich muss schon sagen, so kurz nach dem Sonnenaufgang in dieser Kulisse zu frühstücken, hat schon was. Und dann habe ich wohl doch noch die auf einem Blog beschriebene Stelle mit der Brücke gefunden, allerdings im Sommer ziemlich zugewachsen:

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im Hintergrund: The West Temple

Nach dem Frühstücks-Cereal fuhren wir zurück zum Visitor Center, um noch vor dem großen Andrang einen Parkplatz zu bekommen (es war Sonntag und laut Schildern und Hinweisen auf der Website konnten sogar die Parkplätze innerhalb des Parks ab 10:00 so voll sein, dass man außerhalb des Parks parken müsste). Wir hatten uns für eine erste Wanderung auf der Schattenseite entschieden, was eine gute Wahl war, was die Anstrengung anbelangte, dafür war es relativ schwierig zu fotografieren, weil der Kontrast zwischen Schatten und Sonne sehr krass war.

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Der Ausblick war fantastisch (siehe 1. Bild des Beitrags)!

Nach dem Abstieg machten wir erstmal kurze Rast – schon gegen 11 war es jetzt schon ordentlich heiß.

P1010270Was für ein hübsches Plätzchen – das hat sich auch diese Eidechse gedacht:

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Nun ging es mit dem Shuttlebus bis zur Endstation der Zion Canyon Scenic Road. Hier ein paar Impressionen von der Fahrt.

The Court of the Patriarchs
The Court of the Patriarchs
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Immer wieder diese Farben! Ein Dauerbrenner auf unserer Reise durch die Nationalparks im Südwesten.

Von der Endstation geht es auf geteertem Weg entlang eines Flusses (hence the name „Riverside Walk“) bis zum Beginn von The Narrows. Dort machen sich Massen von Menschen auf den Weg, durch die Schlucht zu wandern, ausgerüstet mit Stöcken und wasserfesten Schuhen. Trockenen Fußes kommt man da nämlich nicht weit. Wir waren dafür aber nicht entsprechend ausgerüstet, ich gebe zu, ich hatte mich – noch zu Hause – nicht zu sehr vorher damit beschäftigt, was für Wanderungen man in welchem National Park machen könnte.

Wir begnügten uns also damit, uns die Leute anzuschauen, die sich auf den Weg machten oder zurückkehrten.

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Unterwegs hatten wir noch eine Brotzeitpause eingelegt und mussten uns Eichhörnchen erwehren, die sich einfach nicht an dieses Verbot halten wollten:

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Mehr Bilder von Eichhörnchen gibt es hier: https://singendelehrerin.wordpress.com/2015/09/08/usa-2015-animals/

Dies sind übrigens nicht unsere Abfälle, wir haben uns immer daran gehalten, dass man jeglichen Müll wieder mit rausnimmt aus den Parks. Nur im Grand Canyon durfte man Bananenschalen oder ähnliches in die Komposttoiletten werfen. Dazu aber mehr, wenn ich (hoffentlich noch in diesem Jahr) zu unseren spannenden Stunden im Grand Canyon komme.

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Da es wirklich sehr heiß war (locker um die 35-38° C), suchten wir uns für den Nachmittag auch nur eine leichte (so dachten wir zumindest) Wanderung aus (zu den Emerald Pools), die ab dem Nachmittag laut einer deutschen Familie, die wir auf dem Watchman Trail getroffen hatten, größtenteils im Schatten liegen sollte. Nun, wir sind wohl etwas zu früh losgelaufen, denn der erste Teil verlief so ziemlich in der prallen Sonne.

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Immerhin konnten wir später – angekommen beim Middle Emerald Pool – im Schatten ausruhen. Ich war so platt, dass ich mir den weiteren Aufstieg zum Upper Emerald Pool (wäre noch eine knappe Meile gewesen, glaube ich) erspart habe.

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Da der Sommer im Südwesten sehr trocken gewesen ist, führten sowohl der Middle Emerald Pool als auch der Wasserfall zum Lower Emerald Pool nicht sehr viel Wasser, aber immerhin habe ich in einem kurzen Zeitfenster der Windstille die Reflexion der gegenüber liegenden Berge einfangen können.

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Der Wasserfall war wirklich eher ein Rinnsal, dafür sah man aber wunderschön, wie das Wasser den Felsen verfärbt hat:

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Beim Abstieg stellten wir fest, dass wir es wohl leichter gehabt hätten, wenn wir den Weg andersherum gewandert wären – der Lower Pool Trail war größtenteils geteert und nicht so steil wie der Weg, den wir zum Middle Pool (Kayenta Trail) genommen hatten. Endlich durften wir auch im Schatten wandern! Hier noch ein paar Impressionen von unterwegs:

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Rangezoomt an den Felsen im Bild darüber.

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Auf Grund der Hitze und, im zweiten Fall, meiner Höhenangst haben wir die spektakulärsten Trails/View Points auslassen müssen (zum Observation Point und zu Angels Landing), aber auch so haben wir unseren langen Tag im Zion National Park sehr genossen!

 

10 Comments

  1. Hat eigentlich schon irgendjemand mal die These aufgestellt, dass die in den USA doch weiter als in Europa verbreitete Religiosität – in diesem Zusammenhang vielleicht besser, konkreter: „Gottesfürchtigkeit“ – nicht nur mit der demographischen Struktur der ehemaligen Einwanderer zu tun hat, sondern auch mit den dortigen Landschaften?

    1. Eine SEHR interessante These! Zumal es gerade in Utah unglaublich viele solcher Naturwunder gibt – da verwundert es nicht, dass die Mormonen hauptsächlich dort wohnen!

  2. Sehr schöne Bilder! Vielen Dank fürs Teilen! 🙂
    Die Eichhörnchen haben echt versucht, euch das Brot zu stibitzen?! 😮 Denen hätte ich was gegeben, wenn mir jemand ans Futter will, dann werd ich bissig! :mrgreen:

    1. Wir haben sie auch ständig weggejagt – ich bin SEHR unnachgiebig, wenn es um MEIN Essen geht! 😀 (Von wegen, wenn man Geschwister hat, lernt man teilen – wenn man Geschwister hat, lernt man, dass man schauen muss, dass man genügend abkriegt! :mrgreen: )

      Ernsthaft: die waren wirklich äußerst aufdringlich! Nun habe ich ja nichts gegen Eichhörnchen, finde sie – im Gegenteil – unglaublich süß, aber 1. hatte es wohl im Yosemite NP Fälle von Pest gegeben, die vermutlich durch Eichhörnchen übertragen worden waren, und 2. bin ich gegen die Domestizierung von Wildtieren. Wir hätten sie vermutlich streicheln können, aber haben uns aus diesen beiden Gründen zurückgehalten.

      1. XD
        Die Einstellung gefällt mir! 😀

        Hm, ja, die Gründe sind sehr gut, da geht man besser nicht zu nah ran. Und wenns ums Streicheln geht, nimmt man sowieso kleine Kätzchen oder Welpen. 😉

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