
Der Stepnwolf meinte gerade, es würde eh niemand merken, dass hier ein Foto der Woche fehlt, aber zu schummeln ist nicht meine Art. Ja, es müsste heute schon das Foto der Woche #9 hier stehen, aber die letzten zwei Wochen waren zu voll, um den Kopf frei zu haben… Deswegen bekommt ihr hier zwar heute tatsächlich zwei Fotos, aber nur zu einem Thema.
Es geht um Lieblingsorte. Dieser hier ist einer davon, und zwar im Nymphenburger Schlosspark:

Als ich im Herbst 2005 das erste Mal den Nymphenburger Schlosspark erkundete (ich war im September 2005 nach München gezogen), hat mich diese Stelle am Badenburger See mit Blick auf den (das?) Monopteros irgendwie sofort in ihren Bann gezogen. Dieser fast Bonsai-mäßig gekrümmte Baum, die Bank, der Blick, die anderen Bäume, die hier nicht zu sehen sind…
Und so kehre ich immer wieder an diese Stelle zurück – alleine, aber auch mit Menschen, die mir lieb sind. Familie, Freunde und Freundinnen, Besuch aus dem Aus- und Inland – viele schon durften (mussten? 😉 ) diesen Platz mit mir besuchen.
Und so ist es mir natürlich auch wichtig, diesen Lieblingsort mit meinem Lieblingsmenschen, wie man heute so schön sagt, aufzusuchen. Als mein Freund letzte Woche endlich wieder einmal bei mir in München war, durfte auch ein Spaziergang durch den herbstlichen Nymphenburger Schlosspark nicht fehlen.

Das ist schön, ihn auf dem Bild zu haben. Noch schöner, ihn in diesem Moment bei mir zu haben, mit ihm diesem Ort teilen zu können, zu wissen, dass er weiß, was ich meine, wenn ich sage: „Ich war wieder mal an meiner Lieblingsstelle im Nymphenburger Schlosspark.“
Ich weiß nicht, ob ihr auch dieses Phänomen kennt – oder euch daran erinnern könnt, wie es in den ersten Jahren eurer Partnerschaft war -, dass man am liebsten all die Lieblingsorte auf der Welt, die man schon alleine oder vielleicht mit anderen Menschen entdeckt hat, mit dem neuen Partner teilen möchte?! Langjährige Leser*innen wissen sicher, dass ein anderer Lieblingsort von mir z. B. der Mount Rainier in Washington State ist. Es besteht für mich kein Zweifel, dass ich „meinen Mt. Rainier“ meinem Freund eines Tages zeigen werde (post-Corona und post-Trump) – irgendwie habe ich das Gefühl, er kann mich sonst nicht in Gänze erfassen. Gut, das geht wahrscheinlich sowieso nicht 😉 , aber es gibt einfach Dinge, Orte, Filme, Menschen, Serien, Leidenschaften, die mich zu der Person machen, die ich heute bin, die gewissermaßen ein Teil von mir sind. Wenn man sich erst relativ spät im Leben kennenlernt, hat man eben vieles Formendes nicht zusammen erlebt. Deswegen ist es mir irgendwie ein tiefes Bedürfnis, einige Orte (z. B.) aus meiner Vergangenheit mit meinem Freund zu teilen.
Aber natürlich finde ich es auch spannend, neue Orte zusammen zu erkunden, sozusagen gemeinsame Vergangenheit zu erzeugen – in der Hoffnung auf eine lange Zukunft zu zweit, in der wir dann auch darauf zurückblicken können. ❤

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