„Kunst + Krempel“ – das steht für alles, das nichts mit Gebäuden oder der Skyline von Seattle zu tun hat. Da sind ein paar Fotos dabei, die mir richtig gut gefallen (z. B. das obige), und die mir dann im Nachhinein die Unzufriedenheit über den Verlauf des Tages wieder ein bisschen genommen haben – und mich mit Seattle wieder etwas versöhnt haben.
Zur Erklärung: Schon auf der Fahrt vom Flughafen SeaTac zu meinem Motel in Kirkland (nördlich von Seattle) zwei Tage zuvor, habe ich das Verkehrschaos auf den Freeways rund um Seattle erleben dürfen. Nachdem außerdem die Preise für die Parkplätze im Zentrum von Seattle ziemlich gesalzen sind, habe ich mich entschieden, mit dem Bus nach Seattle reinzufahren. Da der relativ lang unterwegs war, dachte ich, es sei vielleicht klug, erst ein Stück mit dem Auto zu fahren und dann erst bei einer Park&Ride-Station zuzusteigen. Am Abend davor sah ich mir noch auf Google Maps an, wie ich da fahren müsste. Da ich mir kein Roaming im Ausland leiste und ich auch sonst kein GPS-Gerät bei mir hatte, musste ich nach Erinnerung dann am nächsten Morgen losfahren.
Tja. Hätte ich mir doch WENIGSTENS nochmal vor der Abfahrt den Weg angeschaut! Stattdessen verpasste ich die richtige Ausfahrt und habe auf dem verstopften Freeway in einer halben Stunde etwa 2 Meilen „abgespult“. Als ich dann bei der nächstmöglichen Ausfahrt rausfuhr, sah ich meine Rettung: Dort befand sich tatsächlich eine Freeway Station für den Transit-Bus. Nur war das definitiv keine Park&Ride-Station – alle Parkplätze in der Nähe (Wohngegend) hatten eine Beschränkung auf drei Stunden. Allerdings stand dort kein einziges Auto, sodass ich mir dachte, wen kann das dann stören, wenn da EIN Auto länger als drei Stunden steht. Zur „Sicherheit“ legte ich noch einen Zettel ins Auto: „German tourist. Didn’t know where to park. Took the bus to Seattle, will be back by evening.“
Also endlich an der Bushaltestelle. In praller Sonne. Bei mindestens 27 Grad. Erster Bus: Voll. Prima. Zweiter Bus: Na toll, das ist der Express-Bus, der 30 Cent mehr kostet (und man kann im Bus nur passend zahlen), und ich hatte gerade so die 2,50$ abgezählt in der Hand. Der Busfahrer (selbst genervt wegen des Verkehrschaos) winkt ab: „Give me as much as you have!“ Puh, gut.
Über die Toll Bridge ging es dann nochmal im Schneckentempo, denn da waren die Fahrbahnen verengt und die Spur, die für Busse und Car Pools (mind. drei Personen im Auto) vorbehalten sind, war nun genauso verstopft wie alle anderen Spuren.
So kam ich dann nach einer gefühlten Ewigkeit (gegen 11:30 – also fast schon zur Mittagszeit!) endlich in Downtown Seattle an – toll, der Vormittag war so gut wie gelaufen. Also erstmal Richtung Meer/Hafen!
Seit 2003, als ich das letzte Mal in Seattle war, hat der Hafen eine neue Attraktion gewonnen – vielleicht von London abgeschaut?
Ich bin zwar nicht damit gefahren, aber fotogen ist Seattle Great Wheel schon! 🙂
Dann ging es erstmal zum Pike Place Market, da ich aus nostalgischen Gründen unbedingt wieder den Golden Age Collectables Shop aufsuchen musste.
Auf der Suche nach dem Laden fiel mir dieses doch etwas ungewöhnliche Hinweisschild auf 😀 :
Dann, endlich, wiesen diese „Pappkameraden“ auf den Eingang des Ladens:
Lange, lange habe ich in dem Geschäft gestöbert – und dann doch relativ wenig gekauft:
Nach einem höchst leckeren Burger zum Mittagessen
ging es weiter Richtung Olympic Sculpture Park. Auf dem Weg fand ich jedoch auch noch ein paar Motive.
Auch wenn der Olympic Sculpture Park für mich an diesem Tag eher „underwhelming“ war, sind doch auch ein paar ganz nette Bilder entstanden (ich habe nicht alle Skulpturen gefunden, geschweige denn fotografiert). Wer findet das Selfie? 😉
„Echo“ (Jaume Plensa)
„Father and Son“ (Louise Bourgeois)
„Eagle“ (Alexander Calder)
„Seattle Cloud Cover“ (Teresita Fernández)
„Perre’s Ventaglio III“ (Beverly Pepper)
„Wake“ (Richard Serra)
„Split“ (Roxy Paine; Material: Edelstahl!)
Vom Sculpture Park aus bin ich dann zum Seattle Center gelaufen. Danach nahm ich die Monorail, um zurück nach Downtown zu kommen. Nun, so dachte ich, könnte ich noch „schnell“ zu einem Wolkenkratzer laufen, von dem aus man laut meiner Tourist City Map einen tollen Ausblick auf die Skyline von Seattle hat. Tja, mal wieder hatte ich mich im Vorfeld nicht gut genug informiert: Das Gebäude war nur bis 16:00 für Besucher geöffnet.
Na gut, dachte ich, dann läufst du wenigstens noch zum Plymouth Pillars Park, der auch als Viewpoint angepriesen wurde. Also, das hier ist der Park:
Gut, außerhalb des Bildausschnittes auf der linken Seite befanden sich noch zwei Tische mit ein paar angeketteten Stühlen… Wenigstens konnte ich kurz meine schon arg schmerzenden Fußsohlen etwas entlasten, während ich die „Aussicht“ genoss:
Wow!
Also lief ich – ziemlich erschöpft und genervt – zum Busbahnhof zurück, nur um bei der Heimfahrt festzustellen, dass es eine Bushaltestelle ganz in der Nähe des tollen Pillar Parks gegeben hätte. Wieder ein paar Kilometer umsonst gelaufen!
Immerhin habe ich auf der Busfahrt dann meinen Berg (Mount Rainier) das erste Mal von Seattle aus gesehen:
Das war ein schönes Zuckerl am Ende eines Tages voller unnötiger Wege…

















Hinterlasse eine Antwort zu Stepnwolf Antwort abbrechen