Ich bin richtig  frustriert, dass ich nicht mit der Sichtung und Auswahl meiner Amerika-Fotos weiterkomme. :-/ Der letzte Eintrag zum Thema ist schon eineinhalb Wochen her. (Und sonst schreib ich auch fast nichts. 😦 ) Dabei habe ich noch sooo viele tolle Eindrücke, die ich mit euch teilen möchte! Vielleicht liegt es auch an Las Vegas. Ja, ein irgendwie faszinierender Ort, aber trotzdem war mir eher nach „Leaving Las Vegas“  als nach „Viva Las Vegas!“ Warum, werde ich euch in meinem Eintrag zum Strip noch erklären.

Heute will ich euch aber ein paar wenige Bilder aus dem National Atomic Testing Museum zeigen. Doch vor den Bildern ein paar herrliche Auszüge aus dem Ausstellungsführer. Bitte ins Englische rückübersetzen (ich schreibe es genauso, wie es abgedruckt war – größtenteils ohne Leerzeichen, was das Lesen deutlich erschwert hat) 😀 :

  • Da AmerikaeingrößeresVerständnisdieserjungenTechnologieanstrebte, fingenThemenorientierteAtomarideen an,inAusbildung und Volkskultureinzusickern.
  • Kernprüfungsereignisse
  • Bodennullpunkt (OK, es ist  wohl tatsächlich die offizielle Übersetzung von Ground Zero, aber ehrlich gesagt hätte ich Ground Zero besser verstanden als Bodennullpunkt…)
  • … hörenSievomSchlüsselpersonal, wieTestkontrolleure und Direktoren, die Hauptverantwortlichkeiten, die vieleLeutezweckseinemAtomtestdurchzuführenhatten.

Ganz ehrlich: Ohne die englische Ausgabe wären wir aufgeschmissen gewesen!

Am beeindruckendsten fand ich das „Bodennullpunkt-Theater“: Dort wurde quasi die Zündung einer Atombombe simuliert, und zwar nicht nur optisch auf der Leinwand, sondern der Raum hat auch gebebt und die Geräusche dazu waren auch sehr eindringlich, sodass wir wirklich richtig angespannt dem „Atomtest“ beigewohnt haben.

Natürlich gab es etliche technische Ausstellungsstücke (siehe Galerie),

aber was ich richtig creepy fand, waren die Gegenstände aus den 50er Jahren, die zeigten, dass offensichtlich eine große Faszination von Kernwaffen ausging:

NATM_2

Who the f**k wants an Atomic Bomb ring?!???!?
Who the f**k wants an Atomic Bomb ring?!???!?

 

NATM_4
Mhmm, lecker: Bonbons, die wie ein atomarer Feuerball schmecken! 😮 Die spinnen, die Amis, kann man da wohl leider nur sagen.

Aber die Gefahr eines Atomkrieges schwebte trotzdem über der Zeit des Kalten Krieges, und so gab es dann auch die entsprechenden Hinweise, wie man sich zu verhalten hat:

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Was ich ja auch irgendwie weird finde, ist dass man in Amerika zwar an Gefängnisinsassen Nummern vergibt, aber alle getesteten Atombomben einen Namen bekamen (hier nur ein kleiner Ausschnitt – die Liste geht von A-Z!):

Little Feller II  war die Bombe mit dem ersten Davy Crockett Sprengkopf.
Little Feller II war die Bombe mit dem ersten Davy Crockett Sprengkopf.

Fazit des Besuchs: Das Museum war schon ganz interessant, aber man muss es nicht unbedingt gesehen haben. Wobei einige Teile der Ausstellung schon beeindruckend und/oder erschreckend waren, aber insgesamt einfach nicht das spannendste Museum, das ich je gesehen habe. Die vorübergehende Ausstellung zur Frage „Area 51: Myth or Reality“ war für mich Pflicht („I want to believe!“ 😉 ), hat aber zu sehr auf Effekte gesetzt, zumindest für meinen Geschmack. Es war nicht so recht klar, ob das jetzt eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema Aliens/UFOs ist, oder ob es einfach Fun sein soll…

 

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5 Antworten zu „USA 2015: Las Vegas #1 (National Atomic Testing Museum)”.

  1. Avatar von Libertarian Anonymous
    Libertarian Anonymous

    „…aber was ich richtig creepy fand, waren die Gegenstände aus den 50er Jahren, die zeigten, dass offensichtlich eine große Faszination von Kernwaffen ausging…“

    Das Nuklearzeitalter hat die die Designgeschichte sogar noch über die 50er Jahre hinaus beeinflusst, und das ist nicht nur in den USA und auch Gegenstände, auf denen nicht explizit „atomic“ draufstand.

    Hier die Lampe „Atollo“ (richtig: italienisch für „Atoll“) aus dem Jahr 1977, die auch heute noch hergestellt wird und als Klassiker gilt:

    Das auf deinem Foto abgebildete „Atomic Energy Lab“ ist übrigens auch ziemlich cool. Stand da auch dabei, dass damals darin echtes radioaktives Material enthalten war? Undenkbar heute. Ich stelle mir gerade vor wie so typische Helikoptereltern darauf reagieren würden… 😉

    1. Avatar von singendelehrerin

      Ah, das zu dem „Atomic Energy Lab“ habe ich nicht gewusst, weiß nicht, ob es dabei stand, ich hab jedenfalls nichts davon gelesen. Schon krass!

      Das Perverse ist ja, dass so ein Atompilz schon auch irgendwie „schön“ aussieht…

  2. Avatar von jacker

    Zu den Namen der Bomben und Nummern der Insassen fällt mir nur ein: schöner kann man doch kaum verdeutlichen wo in der Nation die Prioritäten liegen. Man munkelt der US-Militär Jahres-Etat mal fünf reicht aus, um das globale Energieproblem nachhaltig zu lösen :/

    Sowas wie das Fallout-Protection Buch finde ich extrem creepy. Musste an die BBC-Miniserie THE GAME denken, die ich gerade gucke. Spielt auch zur Zeit des kalten Krieges und hat eine Szene, die mich (auf unangenehme Art) sehr beeindruckte: In einem Wohnzimmer sprechen zwei Darsteller über die Agenten-Mission, im Hintergrund läuft ein Fernseher. Plötzlich startet im normalen Programm ein Werbespot, der darüber aufklärt, wie man sich im Falle eines nuklearen Angriffs der Russen zu verhalten hat. Völlig selbstverständlich scheint das zum Tagesprogramm gehört zu haben. BOAH, muss da ein Damokles-Schwert über den Köpfen der Nationen geschwebt haben 😦

  3. Avatar von pimalrquadrat

    Beeindruckend. Und ja, die Begeisterung für diese neue Technologie ist rückblickend sehr erschreckend, zumal damals Hiroshima und Nagasaki aktuell waren – und trotzdem hatten alle feuchte Hosen! 😮

    Mach dich mit den Einträgen nicht verrückt, wir warten, kein Problem. 🙂

  4. Avatar von Libertarian Anonymous
    Libertarian Anonymous

    Der „lockere“ Umgang mit Nukleartechnologie damals ist übrigens nicht mehr so unverständlich, wenn man bedenkt, dass in den 50er Jahren noch fast nichts über die Langzeitfolgen ionisierender Strahlung bekannt war. Man wusste zwar, dass sehr hohe Dosen zu akuten Schäden führen können – das war bekannt seit der Erfindung des Röntgens – aber viel mehr auch nicht.

    Es gab noch kein Verständnis dafür in welchem Umfang und wie Strahlung die DNA schädigt – die wurde nämlich überhaupt erst 1953 entdeckt. Das „Gilbert Atomic Energy Lab“ beispielsweise stammt beispielsweise von 1950, überhaupt scheint das meiste dieses „Atomic“-Trends in der Popkultur in der ersten Hälfte der 50er Jahre stattgefunden zu haben.

    Man sollte sich also davor hüten, die damaligen Ansichten grundsätzlich als „naiv“ oder „verrückt“ anzusehen…

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